Philosophie
Philosophie
Drogen (legale genauso wie illegale) schaden jedem, der sich maßlos auf sie einlässt, denn sie wirken immer negativ persönlichkeitsverändernd, gleichgültig ob der erste Griff nach ihnen in einer Lebenskrise oder eher aus Neugier und Experimentierlust oder aus Geselligkeit oder aus Verführung erfolgt war. Der Konsum von Drogen führt leicht zur Verdrängung von Problemen, zum Ausweichen vor Verantwortung, zur Flucht vor Aufgaben und Anforderungen des Lebens. Wird der Konsum von Drogen nicht maßvoll gemacht, steht am Ende meist ein vollständiger Welt- und Realitätsverlust, steht die Entfremdung von sich selbst, das hilflose Angewiesensein auf ein reines Überleben in irgendwelchen sozialen Nischen und ausgefransten Randzonen der Gesellschaft.
Drogen beschädigen – und zerstören – alle zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Suche nach dem „Kick“ lenkt alles Denken und Handeln allein auf die Droge, deren Beschaffung und Konsum. Die damit einhergehende Gier muss gegenüber dem Umfeld in aller Regel verdeckt, verschleiert, verheimlicht und verharmlost werden.
Drogenmissbrauch wirkt ansteckend: Wer Drogen nimmt, ist in seinem Lebensumfeld sehr oft ein realer, immer aber ein geistiger Dealer, z.B. durch verharmlosende Kommentare.
PERLE steht für die Auffassung, dass im Zentrum der Suchtvorbeugung die legalen Drogen und Verhaltensweisen stehen müssen. Auf struktureller Ebene gehört dazu eine „Politik der Verknappung“, da die Prinzipien der freien Marktwirtschaft so ungebremst verheerende Auswirkungen mit sich bringen.
Nicht die Abschreckung in den Vordergrund stellen, sondern eine attraktive Lebenshaltung der Mäßigung befördern. Ein Leben der Mäßigung als positive Lebensbewältigung verdeutlichen, das Spaß macht und allen Beteiligten spürbaren Gewinn an menschlicher und mitmenschlicher Lebensqualität bringt.
PERLE leistet die Arbeit unter anderem dadurch, dass ausgebildete Fachkräfte auf Honorarbasis eingesetzt werden. Die Geschäftsführung achtet darauf, dass das eigene Verhalten der Fachkräfte bezüglich suchtriskanter Verhaltensweisen selbstkritisch beobachtet wird.
Warum ist die Förderung von Musikern suchtpräventiv?
Ich weiß aus vielen persönlichen Gesprächen mit Musikstudenten der Musikhochschulen in Lübeck, Rostock und Hamburg: „Selber musizieren kann vor Sucht schützen!“
Welche Schutzfaktoren vor Sucht bietet das Musizieren?
- Hohe Selbstdisziplin
- Großes Durchhaltevermögen
- Leidenschaft für ein Instrument oder eine Musikrichtung
- Häufige Glücksmomente während des Übens
- Größere Glücksmomente durch öffentliche Auftritte
Hier sind die wichtigsten Schutzfaktoren genannt, die jungen Menschen in der schwierigen Phase der Selbstfindung helfen, indem sie sie vor Langeweile und vor der trügerischen Suche nach Glück und Sinnfindung durch Drogen oder digitale Medien schützen.
Gerade auch junges Publikum erfährt durch das Erleben von Konzerten besondere Glücksmomente. Alle Anstrengungen sollten unternommen werden, um junges Publikum nicht nur in die Konzertsäle zu holen, sondern vor allem in persönlichen Kontakt mit den Musikern zu bringen, um damit die Motivation für eigenes Musizieren zu fördern.